Vergiftungensgefahr im Garten vorbeugen

Wenn Kinder im Garten spielen, entdecken sie oft Dinge, die Erwachsenen kaum auffallen, es droht rasch Vergiftungensgefahr. Das erste blühende Maiglöckchen, der hellbraune Pantherpilz oder die leuchtenden Blüten des Fingerhuts – um nur drei Beispiele giftiger Gewächse zu nennen. Gartenbesitzer mit kleineren Kindern sollten sich unbedingt über Giftpflanzen informieren und diese möglichst entfernen. Ebenso wichtig ist es, Kindern so früh wie möglich zu zeigen, welche Pflanzen sie im Garten oder auch in der freien Natur meiden sollten.

Zu den häufigsten Giftpflanzen in Gärten gehören Goldregen, Tollkirsche, Eibe, Eisenhut und Engelstrompete. Darüber hinaus ist es wichtig, Schädlingsbekämpfungsmittel, Rasenmäher-Benzin und Dünger außerhalb der Reichweite von Kindern aufzubewahren.

Statt der giftigen Pflanzen kann man den Garten auch Kinderfreundlicher gestalten. Welche Pflanzen für Kids gut geeignet sind, kann man hier nachlesen.

Fingerhut
Fingerhut ist hoch giftig – also Finger weg!

Was tun, im Notfall?

Doch was tun, wenn das Kind etwas Giftiges zu sich genommen hat? Als erstes sollte man nicht in Panik verfallen und auch das Kind beruhigen. Wenn sich noch Reste der giftigen Substanz im Mund befinden, sollten diese sofort entfernt werden.

Wichtig: Bei Symptomen wie Atemstörungen oder Bewusstlosigkeit sofort den Notruf 112 wählen! Sind die Sympthome nicht so ausgeprägt, sollte man zum Telefon greifen und den Giftnotruf anrufen. In Belgien erreicht man diese unter der Rufnummer 070 245 245 diese ist kostenlos und rund um die Uhr erreichbar ist. In Deutschland kann man sich rund um die Uhr an die Informationszentrale gegen Vergiftungen am Zentrum für Kinderheilkunde in der Universitätsklinikum Bonn unter 0228 192 40 wenden.

Ist bereits die Bewusstlosigkeit eingetreten, sollte man das Kind in die stabile Seitenlage bringen und die Atmenwege frei machen. Eine Decke oder ein Mantel hält den Patienten warm, bis die Rettungskräfte eingetroffen sind. Wie die stabile Seiten lage geht, zeigt dieses Video kurz und knapp:

Diese erste Hilfe-Mythen sind keine gute Idee bei einer Vergiftung.

Salzwasser trinken, Finger in den Hals stecken und dadurch Erbrechen herbeiführen oder Milch als Gegengift trinken ist keine gute Idee. Milch kann bei verschiedenen Giften sogar die Aufnahme in den Körper beschleinigen. Das Erbrechen in Streßsituationen führt oft zum Einatmen des Erbrochenen und verursacht so neue Probleme bis hin zum Ersticken.

Mitunter empfehlen Experten, schon vor dem Eintreffen von Rettungskräften medizinische Kohle zu verabreichen, um eine Aufnahme des Gifts ins Blut zu verhindern. Deswegen empfiehlt es sich, einen Vorrat an medizinischer Kohle in der Hausapotheke zu haben. Die Informationszentrale gegen Vergiftung schreibt dazu allerdings, dass medizinische Kohle nur durch ärztliches Personal verabreicht werden sollte. Also immer erst auf Anweisung zu dieser Kohle greifen!

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