Mähroboter und Igel vertragen sich nicht

Der Igel ist Stammgast in unseren Gärten und wohlbekannter Verbündeter in unserem Gemüsegarten. Mähroboter sind zunehmen eine Gefahr für diese wilden Gartenbesucher, die man regelmäßig vom Frühjahr bis zum Herbst aus geringer Entfernung beobachten kann.

Seine Rüstung aus ca. 5000 Stacheln ist gegen natürliche Feinde recht effektiv, aber sie hilft diesem kleinen Säugetier nicht gegen all die anderen Gefahren. Wir Menschen legen ihm viele Steine in den Weg, oft zu einem hohen Preis. Der Igel sieht sich vielen Gefahren ausgesetzt, sei es im Straßenverkehr oder durch den Einsatz von Pestiziden. Doch manche Bedrohungen sind heimtückischer und werden oft unterschätzt – dies gilt insbesondere für Mähroboter.

Nachtaktive Mähroboter

Mähroboter werden immer häufiger für die Pflege von Privatgärten eingesetzt. Sie sparen viel Zeit, aber die meisten Modelle erkennen Wildtiere nicht, wenn sie erst einmal in Aktion sind. So setzt ein Mähroboter, der auf einen Igel trifft, seinen Weg über den zusammengerollten Igel oft unbekümmert fort. Der Igel kann den scharfen Klingen des automatischen Rasenmähers nicht entkommen und wird schwer verletzt. Viele Igel, die zwischen dem späten Abend und der Morgendämmerung aktiv sind, werden Opfer von Unfällen mit Mährobotern, die auf Nachtarbeit programmiert sind. Die Verletzungen sind oft schwerwiegend: Teile des Kopfes oder Gliedmaßen werden amputiert. Ist ein Igel dann verletzt, wird er oft viel später gefunden, um ihn noch rechtzeitig zu behandeln. Die Überlebenschancen der Opfer sinken praktisch gleich null.

Mähroboter auf Rasen
Mähroboter sorgen auch tagsüber für einen gepflegten Rasen, ohne Igel zu gefährden.

Wie das CREAVES (Centres de Revalidation des Espèces Animales Vivants à l’Etat Sauvage) berichtet, wurden innerhalb weniger Wochen bereits mehrere hundert schwer verletzte Igel aufgenommen, von denen die meisten nicht überlebten. Mit Empörung müssen die mit den CREAVES zusammenarbeitenden Tierärzte daher jedes Jahr Dutzende von kleinen Bewohnern einschläfern, während viele andere unerkannt sterben. Es besteht dringender Handlungsbedarf, um diese Drama zu stoppen!

Eine einfache und wirksame Lösung die Igel rettet?

Achte bereits beim Kauf eines Mähroboters darauf, ob das neue Gerät einen Schutz für kleine Gartentiere hat. Die sicherste und einfachste Maßnahme zur Minimierung des Unfallrisikos für Igel ist jedoch, den Einsatz dieser Geräte in der Nacht absolut zu vermeiden. Zwischen 2 Stunden nach Sonnenaufgang und maximal 2 bis 3 Stunden vor Sonnenuntergang sollte Pause sein.

Man muss sich nur einmal bewusst werden, welche Tragödie die Igel im Stillen erleiden. Ein Kompromiss zwischen der Rasenpflege und dem Schutz unserer wilden Nachbarn sollte da doch leicht zu finden sein. Verschiedene Städte und Gemeinden haben bereits erkannt, das in der Nacht mähende Roboter eine Gefahr darstellen und haben die nächtliche Arbeit der Roboter verboten.

Igel sind nicht nur niedliche kleine Tiere, die hübsch anzusehen sind – sie erfüllen auch eine wichtige Aufgabe im Gleichgewicht der Natur in unseren Gärten. Es sollte ein Leichtes für uns sein, für ihren Schutz ein wenig Komfort abzugeben und die Mähgeräuche am Tag in unserem Garten hinzunehmen, während der Roboter seine Arbeit verrichtet. Der Igel wird es uns danken, wenn er zahlreiche Schnecken und andere Schädlinge auffrisst.

Igel sitzt im Gras
Senkt sich die Sonne zum Abend kommen die Igel raus und bleiben bis in die frühen Morgenstunden.

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