Den Sommerduft der Kräuter einsammeln
Kräuter punkten mit ihrem Aroma und bereichern unser Essen. Frisch gezupft, gehackt und geschnitten geben sie so manchem Gericht das gewisse Extra. Wer einen Garten hat, weiß, dass es im Herbst nahezu vorbei ist mit der frischen Ernte. Doch man kann Kräuter gut sammeln und aufbereiten und sich so selbst einen Wintervorrat anlegen. Getrocknete Kräuter eignen sich gut zum Würzen von Speisen, einige können als Teeaufguss auch so manches Wehwehchen lindern.
Salbei zum Beispiel ist sowohl als Würzkraut als auch als Heilpflanze bekannt. Zum Trocknen werden die silbrig-gräulichen, leicht samtigen Blätter am besten vor oder nach der Blüte gesammelt. Salbeitee kann bei Verdauungsbeschwerden helfen, aber auch gegen starkes Schwitzen. Zum Gurgeln bei Halsweh, Husten und Zahnfleischentzündungen ist er ein bewährtes Hausmittel. Ein Teelöffel getrocknete Salbeiblätter mit 250 ml kochendem Wasser übergießen und für drei Minuten ziehen lassen. Bei frischen Blättern die doppelte Menge überbrühen.
Nicht zum Würzen, aber als Heilkraut bekannt ist auch die Kamille. Kamille wächst vorzugsweise auf sonnigen Standorten, oft auf brachliegenden Flächen und Äckern. Kamillenblüten kann man bis August pflücken, dann trocknen und lichtgeschützt aufbewahren. Kamillentee kann bei Magen-Darm-Beschwerden sowie bei Entzündungen in Mund und Rachenraum helfen. Ein Teelöffel Kamillenblüten mit 250 ml kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen und dann abseihen.
Kräutervorrat für den Winter anlegen
Der Sommer ist kräutertechnisch gesehen ein einziger langer Wonnemonat: Ein paar Schritte hinaus auf den Balkon oder in den Garten und schon hat man die benötigten Küchenkräuter schnittfrisch zusammen. Im Herbst und Winter wird das deutlich schwieriger, daher lohnt es sich, beizeiten einen kleinen Kräutervorrat anzulegen. Wer keine Lust oder keinen Platz hat, das Basilikum auf die Fensterbank umzusiedeln, oder Schnittlauch und Petersilie im Herbst auszugraben und einzutopfen, konserviert diese stark wasserhaltigen Kräuter am besten durch Einfrieren. Praktischerweise lassen sie sich im gefrorenen Zustand außerdem am leichtesten und feinsten zerkleinern. Packst du die Kräuter in Eiswürfelbehälter bevor du sie einfrierst, kannst du die Kräuter bei Bedarf leichter dosieren.
Mediterrane Kräuter wie Rosmarin oder Salbei hingegen breitest du besser auf einem Kuchengitter zum Trocknen aus – nicht in der prallen Sonne, sondern an einem wenig sonnigen und luftigen aber warmen Platz. Sind sie gut angetrocknet, aber noch flexibel, bindet man sie in kleinen Sträußchen zusammen und drapiere sie dekorativ am Küchenregal. Sobald es sie so trocken sind, dass es raschelt, kommen die würzigen Kräuter in Gläser oder in dekorative Blechdosen. Sobald die eigenen Kräuter in den kalten Wintermonaten in der Küche zum Einsatz kommen, profitierst du von ihrem wunderbaren Duft und Geschmack. Das bringt etwas Sommer in die grauen, langen Wintertage.
Alternativen zum Einfrieren oder Trocknen
Getrocknete oder eingefrohrene Kräuter sind dir zu leicht? Wer seine Gartenkräuter etwas kleverer haltbar machen möchte kann beispielsweise eine Flasche Sonnenblumenöl mit Rosmarin und ein paar Knoblauchzehen versetzen. Die Kräuter geben ihr Aroma an das Öl ab und du kannst es so in der Küche einsetzen.
Oder du bereitest eine lecker Kräuterbutter zu. Schnittlauch, Knoblauch, Tymian mit etwas Butter und Salz mit Hilfe einer Gabel untereinander kneten und die Kräuterbutter ist fertig. Gibst du die Kräuterbutter in kleine dekorative Formen, kannst du sie kinderleicht einfrieren und zu jedem Anlass fix wieder auftauen.
Getrocknete Kräuter in einem Mörser fein zerstoßen und mit grobem Meersalz vermengt, eignen sich in der Küche ideal zum Würzen verschiedenster Speisen. In kleinen Säckchen abgefüllt und mit einem dekorativen Kräuterzweig und einem bunten Bändchen zugeschnürt, ist ein tolle Geschenkidee.