Herbstlaub einfach weg mähen?

Verspricht weniger Aufwand und soll dem Rasen guttun, wenn du das Laub auf dem Rasen mit dem Rasenmäher mähst und mehr oder weniger fein geschnipselt liegen lässt. Aber Experten sagen: „Herbstlaub einfach weg mähen geht so einfach nicht!“

Laub liegen lassen oder sammeln und anderweitig entsorgen? Im Internet findet man viele Meinungen dazu. Manche, auch Geräte-Hersteller, ermuntern dazu, im Herbst einfach das gefallene Laub mit dem Rasenmäher wegzumähen und den Schnitt dann auf der Rasenfläche liegen zu lassen. Weniger zeitliche und körperliche Belastung klingen erstmal gut. Was spricht dafür, was dagegen?

Welche Vorteile hat das sogenannte Mulchmähen?

Zunächst einmal sollte man Laub grundsätzlich nicht auf dem Rasen liegen lassen, zumindest nicht, wenn es mehr als ein paar Blätter hier und da sind. Denn, zu dicke Laubschichten fördern Rasenkrankheiten wie Schneeschimmel. Da ist es allemal besser, das Laub mit einem sogenannten Mulchmäher zu zerkleinern, so dass es zwischen die Halme fällt und dem Rasen kein Licht wegnimmt. Das organische Material erhöht so den Humusgehalt des Bodens, fördert das Bodenleben, erhöht die Wasserspeicherkapazität und wirkt wie ein organischer Dünger. Das tut dem Boden gut!

Durch die höheren Temperaturen im Sommer und die längere Vegetationsperiode, die mit dem Klimawandel einhergehen, wird mehr organisches Material im Boden abgebaut. Daher ist es besonders gut, dem Boden Humus zuzuführen beziehungsweise so wenig organisches Material wie möglich zu entfernen – dazu gehören auch Schnittgut und Laub. Und: Man muss den Schnitt so weder aufrechen noch kompostieren, es verspricht also weniger Aufwand.

Wie funktioniert das Mulchmähen?

Ein Mulchmäher zerkleinert das Schnittgut so fein, dass es auf der Fläche liegen bleibt und zwischen den Grashalmen auf die Erde rieselt. Den Effekt kann man auch ohne einen speziellen Mulchmäher erzielen. Mit dem normalen Rasenmäher reicht es, wenn man einfach den Auffangkorb weglässt. Dabei ist es allerdings ratsam hohe Gummistiefel zu tragen, denn der Rasenschnitt fliegt so deutlich durch die Luft.

Noch ein Tipp: Damit das funktioniert, darf die Blätterdecke nicht zu dick und nass sein. Daher hilft es, wenn man die Blätter vorher mit einem Rechen etwas gleichmäßiger auf dem Rasen verteilt und Laubhaufen vor Hecken und ich Gartenecken auseinader zieht.

Worauf muss man achten?

Überhaupt kommt es darauf an, was genau auf dem Rasen liegt. Das Laub von Bäumen, das mit Pilzkrankheiten wie der Teerfleckenkrankheit beim Ahorn oder anderen Krankrankheiten befallen ist, sollte komplett entfernt werden. Lieber sollte man solches Laub über den Grünmüll entsorgen. So verhinderst du dass sich die Krankheitserreger oder Schädlinge weiter ausbreiten können.

Mit dem Rasenmäher drüber und fertig – so einfach geht es meist also auch nicht. Je nach Mähergebnis musst du das Laub durch mehrere Überfahrten so klein häckselen. Nur so rieselt es dann zwischen den Grashalmen auf den Boden.

Herbstlaub weg mähen oder nicht?

Die Frage muss jeder Gartenbesitzer abhängig von Bedingungen und Bedürfnissen beantworten. Eine Laubschicht von 10 bis 15 Zentimetern kann auf einem normalen Spielrasen problemlos kleingemulcht und verteilt werden. Bei einem sehr kurzen geschnittenen Zierrasen ist es besser, das Laub erst zu kompostieren und es dann schon leicht angerottet als Humus einzuarbeiten. Die Blätter ganz oder gehäckselt sammeln, kompostieren und wieder mit einem Rechen aufbringen und verteilen. Was du allerdings noch wissen solltest: Falllaub ist zwar kohlenstoffreich, aber nährstoffarm, da die Nährstoffe vor dem Herunterfallen aus den Blättern in den Baum herausgewandert sind. Dennoch ist es ein Mehrwert für den Rasen, aber eben auch kein Wunderdünger.

Fazit:

Die Wahl zwischen dem „einfach weg mähen“ von Herbstlaub auf deinem Rasen und dem Entfernen des Laubs hängt also von verschiedenen Faktoren ab. Eine Option könnte auch die Kombination beider Methoden sein: geringe Laubmengen mulchmähen und krankes und dickeres Laub entfernen. Letzteres kann dann kompostiert und dem Rasen (oder auch anderen Pflanzen) wieder zugeführt werden.

Und wenig Laub verschwindet oft auch von allein. Ein paar Blätter hier und da sind nicht problematisch, denn sie werden rasch von Regenwürmern in ihre Gänge gezogen und dort gefressen. Eine weitere Möglichkeit ist das Nutzen der Blätter als Mulchschicht zum Schutz vor Frost auf Blumenbeeten. Wunderbar auch als Wind- und Kälteschutz funktioniert eine Laubschicht auf dem Gemüsebeet.

Lies dazu auch unseren Blogartikel „Mulchkompost aus Herbstblättern„.

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